Kohlendioxid (CO2) – gut oder schlecht?

Teil 6: Der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt (I)

Neben dem natürlichen Treibhauseffekt beobachtet die Klimaforschung seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert den menschlich verursachten, anthropogenen Treibhauseffekt. Er ist auf den rapiden Anstieg der Emissionen von Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und anderen synthetischen Gasen zurückzuführen, die sich in der Atmosphäre konzentrieren. So ist die Konzentration von CO2 in der Erdatmosphäre mit dem Beginn des Industrie-Zeitalters, also seit etwa dem Jahre 1800, von 280 ppm (parts per million) auf aktuell 380 ppm angestiegen, zuvor war sie in den letzten 35 Millionen Jahren beständig auf unter 300 ppm gesunken. Bei Methan stieg die Konzentration mit der Industrialisierung von 730 ppb (parts per billion) auf 1847 ppb, bei Lachgas von 270 ppb auf 319 ppb. Menschliche Aktivitäten haben zu dieser Zunahme der Treibhausgase geführt. Andere Treibhausgase wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) oder perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) kommen in der natürlichen Zusammensetzung der Erdatmosphäre gar nicht vor. Diese Gase werden seit ca. 1930 technisch hergestellt und sind in ihren Konzentrationen in der Atmosphäre seither erheblich gestiegen.
Erstmals deutlich vor Augen geführt wurde der menschliche Einfluss auf das Klima durch die Daten einer Messstation auf dem Mauna Loa auf Hawaii, deren Lage für atmosphärische Messungen besonders gut geeignet ist, da die Luft in der Umgebung durch lokale Einflüsse der Vegetation oder durch den Menschen kaum beeinträchtigt wird. Dort wird seit 1958 der Gehalt an CO2 in der Atmosphäre durch direkte Messungen bestimmt. Die Ergebnisse zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der CO2-Konzentrationen von Beginn der Messungen an. Die ersten Messungen ergaben 1958 einen Durchschnittswert von 316 ppm. Bis heute ist der Wert kontinuierlich bis auf 386 ppm angestiegen. Durch indirekte Verfahren, wie etwa durch die Analyse von in Eisbohrkernen eingeschlossenen Luftbläschen, wurde der vorindustrielle Wert auf 280 ppm bestimmt. Das entspricht einer 36-prozentigen Steigerung in gut 250 Jahren. Eine drastische Änderung in einem erdgeschichtlich nie dagewesenen Tempo.

Quellen:
Bundeszentrale für politische Bildung: http://www.bpb.de/izpb/8988/klimawandel-und-klimaschutz
und   https://de.wikipedia.org/wiki/Messstation_Mauna_Loa

Nächste Woche folgt Teil 7 zum Thema.

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch